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Louisa Cannells Illustrationen feiern starke Frauen

Louisa Cannell postcards

In gerade mal zwei Jahren hat Louisa Cannell sich in der Designlandschaft einen Namen gemacht. MOO unterhält sich mit ihr über die Macht der Illustration.

Die kühnen und farbenreichen Illustrationen der in Brooklyn, NY, lebenden Designerin Louisa Cannell beinhalten sozialen und politischen Kommentar; oft zeigen sie starke Frauen, die den Betrachter fest im Blick halten.  

Der lebendige Stil der Künstlerin befindet sich in ständiger Entwicklung, von detaillierten Portraits bis hin zu Stilleben in Blockfarben, mit einfachen, fließenden Linien.  

Obwohl sie erst seit zwei Jahren in Vollzeit illustriert, zählt Louisa Condé Nast Traveler, National Geographic, Google und Samsung zu ihren Kunden. Heute ist sie als Designerin bei Refinery29 tätig.   

„Mein Stil entwickelt sich immer noch weiter, also liebe ich es, neue Dinge auszuprobieren und die Schwachstellen in früheren Illustrationen zu identifizieren“, sagt sie.  

MOO sprach mit Louisa über ihre künstlerische Entwicklung, Illustration als eine Kraft des Wandels, und die Frage, wie neue Designer auf ihre Arbeit aufmerksam machen können.

Erzähl uns von dir und deinem Background. Wie bist du zum Design gekommen?

Ich bin in Washington, D.C. aufgewachsen. Als Kind hatte ich Schwierigkeiten, lesen zu lernen, also haben meine Eltern mir Comicbücher gegeben, in der Hoffnung, dass mir das Üben mehr Spaß machen würde. Am Ende hatte ich ungefähr 200 Betty & Veronica Comicbücher, und das weckte mein Interesse am visuellen Geschichtenerzählen.  

Mein Werdegang war eine ziemliche Achterbahnfahrt. Ich habe Kunstgeschichte und Visuelle Kunst studiert und hatte diese bizarre Vision, nach New York zu ziehen und plötzlich Andy aus Der Teufel trägt Prada zu werden.

Stattdessen bekam ich ein unbezahltes Praktikum in der Grafikabteilung eines Requisitenladens, wo ich unter anderem nachgemachte Lebensmittelverpackungen und Konzertkarten produzierte, während ich mich für bezahlte Stellen bewarb.   

Es folgten eine Reihe von Rollen, u.a. im Art Department von Brides Magazine und im Marketing bei VICELAND, dem TV-Kanal von VICE. In jedem Job habe ich fantastische Leute kennengelernt, und sie waren alle auf ihre eigene Art einzigartig. Und nach Feierabend kam ich nachhause und habe mir selbst beigebracht, zu illustrieren.

Schließlich beschloss ich, mich wirklich als Illustratorin zu versuchen. Ich bekam einen Freelance-Job bei Refinery29, der zu einer Vollzeitstelle wurde – und zwei Jahre später bin ich immer noch hier.

Wann hast du begonnen, soziale Themen mit deiner Kunst hervorzuheben?

Als ich bei Refinery29 anfing, war eins der ersten Projekte, an dem ich gearbeitet habe, eine Illustration für den  Women’s March. Es war das erste Mal, dass ich ein Projekt mit solch komplexen Emotionen angegangen bin, und wo meine eigenen Gefühle so investiert waren.     

Ich wollte, dass meine Illustration, die Hope Not Fear hieß, diese Emotionen repräsentiert und den Mut hervorhebt, der in so vielen Frauen steckt. Es war fantastisch, zu sehen, welchen Effekt meine Illustration auf andere hatte – ich habe Nachrichten von Menschen aus der ganzen Welt erhalten, die mir mitteilten, wieviel sie ihnen bedeutete. Es war ein sehr starker Moment und ich werde für immer dankbar für diese Nachrichten sein.  

Illustrationen und Grafiken sind so wichtig, um Leute zu vereinen, die Härte sozialer Probleme zu kommunizieren und ein Licht auf Hilfsbedürftige zu werfen.

 

Was ist das stärkste Tool, das du genutzt hast, um auf deine Arbeit aufmerksam zu machen?

Ich bin ziemlich schamlos, wenn ich mit Leuten in Verbindung treten will, und wenn jetzt jemand auf mich zukommt, versuche ich, mir Zeit zu nehmen, um dieser Person meinen Rat zu geben, ihr einen Kontakt zu vermitteln oder sie für eine Position zu empfehlen.

So viele Leute haben mir geholfen, dahin zu gelangen, wo ich jetzt bin, indem sie meine LinkedIn-Nachrichten oder DMs beantwortet haben oder sich mit mir zum Kaffee getroffen haben. Ich möchte mich dafür revanchieren, indem ich anderen die gleiche Gunst erweise.  

Welche Stadien durchläufst du, wenn du einen Auftrag erhältst, vom Konzept bis zur fertigen Arbeit?

Ich zeige neuen Kunden Moodboards mit meinen verschiedenen Illustrationsstilen und frage sie, ob sie einen bevorzugen. Dann brainstorme ich ein paar Posen und mache Referenzfotos (mein Handy ist immer voll mit peinlichen Fotos von mir selbst in verschiedenen Posen).  

Ich habe auch ein Pinterest-Board mit Farbreferenzen zur Inspiration, das ich weiter ausbaue – wenn ich irgendwo unterwegs bin und eine Farbkombo sehe, die mir gefällt, versuche ich, ein Foto zu machen, um es zu meinen Mustern hinzuzfügen.

Als nächstes mache ich eine Linienskizze und schicke sie dem Kunden zur Ansicht und Genehmigung. Nachdem das erledigt ist, arbeite ich an der endgültigen Fassung – meistens sind danach nur ein paar minimale Feinabstimmungen nötig.

Wie jonglierst du mehrere Aufträge von verschiedenen Klienten?

Das ist eine der größten Herausforderungen – es ist so wichtig, den Kopf frei zu haben, um kreativ zu denken. Ich versuche, nur soviel anzunehmen, wie ich bewältigen kann und nehme mir Zeit abseits vom Bildschirm, um meine kreative Energie fließen zu lassen: Sport treiben, kochen oder spazierengehen.

Ich habe nicht viel Zeit für persönliche Arbeit, aber wenn, dann zeichne ich gerne Frauen, die faulenzen. Es ist so entspannend, ohne einen bestimmten Grund zu zeichnen.  

Was ist dein Rat für angehende Illustratoren, die möchten, dass ihre Arbeit bemerkt wird?

Setz dich auf Instagram mit Illustratoren in Verbindung, die du magst und freunde dich mit ihnen an, statt sie als Konkurrenten zu sehen. Mach Instagram zu deinem Portfolio und stelle sicher, dass deine Website up to date ist.

Schreib Dankesnachrichten, wenn dir jemand geholfen hat. Sei geduldig, sei nett und gib dir die Art von Projekten, von denen du möchtest, dass deine Kunden sie sehen.   

Glaubst du, dass es wichtig ist, gut designte Drucksachen zu haben, um dich selbst richtig zu promoten?

So wichtig! Wenn du sie gut gestaltest, könnte deine Postkarte oder Visitenkarte auf dem Moodboard von jemandem landen oder an einen anderen potenziellen Kunden weitergereicht werden.  Es ist eine einfache Art, zu zeigen, dass du professionell, selbstsicher und begeistert von deiner Arbeit bist. Du bist es wert!

Mehr Inspiration gefällig? Lesen Sie unser Interview mit der Künstlerin und Designerin Rocio Egio.

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